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Maria Feck
Lampedusa in Hamburg
Mit ihrer Hoffnung auf eine bessere Zukunft, einem Dreimonatsvisum für die Schengen-Staaten und 500 Euro im Gepäck kommen im März 2013 dreihundert Männer aus dem italienischen Lampedusa nach Hamburg. Die meisten von ihnen stammen aus Ghana, Mali und der Elfenbeinküste und waren vorher als Arbeitsmigranten in Libyen tätig. Als dort im Zuge des "Arabischen Frühlings" der Bürgerkrieg ausbrach, riskierten sie die gefährliche Flucht über das Mittelmeer nach Europa. In Lampedusa werden sie von den dortigen Behörden mit einem Visum und Geld ausgestattet und weiter nach Nordeuropa geschickt. In Hamburg angekommen, leben sie zunächst monatelang auf der Straße, viele landen im Winternotprogramm der Stadt. Der Hamburger Senat sieht jedoch keinen Anlass, humanitäre Hilfe zu leisten. Denn nach europäischem Recht ist nach wie vor Italien zuständig – als das europäische Land, welches die Flüchtlinge zuerst betreten haben. Am liebsten will man die Flüchtlinge gleich wieder dorthin zurückschicken.

Erst als die Nordkirche und einige Moscheen sich bereiterklären, die Flüchtlinge aufzunehmen, wendet sich das Blatt. Ihr Anliegen erhält große Resonanz in der Öffentlichkeit, sie finden Unterstützer, es gibt Proteste, damit sie bleiben können. Die St. Pauli Kirche am Pinnasberg nimmt im Juni rund 80 Flüchtlinge auf. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer versorgen die Gäste aus der Fremde rund um die Uhr. Neben den Kirchen engagieren sich auch die Parteien und Gewerkschaften. Sie fordern, dass die Gruppe als Ganze als politisch verfolgt anerkannt wird und in Deutschland bleiben darf. Der Konflikt ist bis heute nicht gelöst, viele der Flüchtlinge haben noch immer keine Perspektive.
Maria Feck, geboren 1981 in Hamburg, studierte an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie. Seit 2010 arbeitet sie als freie Fotografin. Dabei hat sie sich vor allem auf Reportagen und Porträts spezialisiert. Ihr fotografisches Können vertiefte sie durch weitere Studien mit Schwerpunkt auf Fotojournalismus 2011 an der Hochschule Hannover und 2013 an der Danish School of Media and Journalism im dänischen Aarhus. Ihre Arbeiten wurden in renommierten Zeitungen und Magazinen im In- und Ausland veröffentlicht, darunter Der Spiegel, der Stern, newsweek, La Repubblica, welt.de, sz-magazin.online, geo.de und zenith-online. 2012 war sie im Rahmen eines Artist-in-Residence-Programms beim Caribbean Museum Center for the Arts (CMCA), in St. Croix auf den US Virgin Islands. Seit 2014 wird Maria Feck von der Fotografenagentur laif vertreten.
www.mariafeck.de